ITI-Preis zum Welttheatertag für Milo Rau / IIPM

 

Milo Rau wird, wie das Deutsche Zentrum des Internationalen Theaterinstituts (ITI) heute bekannt gab, mit dem ITI-Preis zum Welttheatertag 2016 geehrt. Rau ist nach Theaterkünstlern wie Frank Castorf, Pina Bausch, George Tabori, Heiner Goebbels oder Christoph Marthaler der bisher jüngste Träger des renommierten Theaterpreises.

 

„Milo Rau erregt mit seinem International Institute of Political Murder Anstoß. Er steht für eine Generation, die mit Kompromisslosigkeit auf die sich immer stärker radikalisierende Wirklichkeit reagiert. Haltung beziehend und Haltung einfordernd verleiht Milo Rau dem Theater und der Gesellschaft Impulse, die den Sprengstoff der globalen Konflikte in unsere Mitte holen,“ heißt es in der Begründung des ITI-Vorstands.

 

Mit dem Preis würdigt das deutsche ITI seit 1985 jährlich Persönlichkeiten, die im deutschsprachigen Theaterraum tätig und deren Leistungen herausragend und von internationaler Ausstrahlung sind.  Der Preisträger wird vom Vorstand auf der Grundlage einer Mitgliederbefragung bestimmt.

 

Die Preisverleihung an Milo Rau findet am 10. April 2016 im Rahmen der Aufführung seines Stückes „Mitleid. Die Geschichte des Maschinengewehrs“ in der Schaubühne am Lehniner Platz in Berlin statt. Die Laudatio hält die Autorin Kathrin Röggla.

 

Aktuell arbeitet Milo Rau mit seinem Team an den Inszenierungen „Five Easy Pieces“ (Premiere Mai/Juni 2016, Kunstfestival Brüssel / Sophiensaele Berlin) und „Empire“ (Premiere September 2016 Theaterspektakel Zürich / Schaubühne Berlin). Während Rau für „Five Easy Pieces“ auf Initiative des belgischen Theaters CAMPO zum ersten Mal mit Kindern und Jugendlichen zusammenarbeitet, entsteht mit „Empire“ der 3. Teil von Raus vielfach ausgezeichneter „politischen Psychoanalyse“ des europäischen Kontinents, diesmal mit Fokus Griechenland und Naher Osten. 

 

Derzeit entsteht ein Hörspiel zu Raus Theaterproduktion „The Dark Ages“, die vergangene Woche anlässlich der Pariser Gastspiel-Reihe von Publikum und Kritik als „Meisterwerk“ (Fabienne Arvers, Inrockuptibles) gefeiert wurde: „Es gibt in der heutigen Zeit keinen anderen Regisseur, der sich der mysteriösen Macht der Repräsentation derart bewusst ist wie Milo Rau.“ (Hugues Le Tanneur).