Hymnische Presse für MITLEID. DIE GESCHICHTE DES MASCHINENGEWEHRS

 

„Milo Rau beschäftigt sich mit dem zynischen Humanismus – die Kritik ist begeistert“, fasst SPIEGEL ONLINE das Medienecho auf den Theater-Essay MITLEID. DIE GESCHICHTE DES MASCHINENGEWEHRS kurz und knapp zusammen. Das Stück, das am 16. Januar 2016 an der Schaubühne Berlin mit Ursina Lardi in der Hauptrolle Premiere hatte und parallel dazu auf internationale Gastspiel-Tour geht (nächste Termine: 6.-7. Februar Thalia Theater Hamburg , 18.-19. März Théâtre Vidy Lausanne) vereinte, wie die Onlineplattform Nachtkritik twitterte, „Kritiker von nah und fern in einem Fanclub“. „Beindruckend und kunstvoll“, urteilte die SZ, die NZZ fand den Abend „atemraubend“, Tagesspiegel und Deutschlandfunk waren „verstört“, die BILD-Zeitung wollte einen Skandal erlebt haben und die Berliner Zeitung beobachtete „die Geburt des Metatheaters aus dem Geist des Zynismus“.

 

Pressestimmen zur Berliner Premiere von MITLEID (Auswahl):

 

„Ein verstörender Abend. Und hochaktueller Beitrag zu laufenden Debatten. Die Dinge sind nicht, was sie scheinen sollen, hinter jeder Bildebene steckt eine andere, verborgene.“ (Deutschlandfunk)

 

„Das Faszinosum dieses Experiments zwischen Theatertheorie, Doku- und Erzähltheater ist Ursina Lardi selbst. Meist steht sie am Rednerpult. Aber wer spricht hier, und zu wem? Die Erinnerung ist’s, oder anders: eine Kunstfigur, welche minuziös einen Erinnerungsprozess vorführt, indem sie mit sich selbst spricht… Atemraubend.“ (NZZ)

 

„Als Autor und Regisseur bringt Rau seinen harten Stoff präzise und bewegend auf die Bühne. Wie diese kühle theatralische Lektion in Sachen Politik und Geschäft erteilt wird, ist eine unbequeme und dabei elektrisierende Herausforderung.“ (Frankfurter Allgemeine Zeitung)

 

„Hier entsteht eine Art Theater zweiter Ordnung: die Geburt eines Meta-Theaters aus dem Geiste des Zynismus. Schrecklich ist dieser Abend und erschütternd und mit allem Vor und Danach ein erstaunliches Reflexionsspiel“ (Berliner Zeitung)

 

„‚Mitleid. Die Geschichte des Maschinengewehrs‘ ist nicht nur eine beeindruckende Reflexion über den Umgang mit dem Leid der Anderen. Es ist zugleich eine kritische Selbstbefragung des Theaters… Der Text ist kunstvoll aus Interviews zusammenmontiert, die Milo Rau und sein Team mit NGO-Mitarbeitern geführt haben. Am Ende wird der Abend zur griechischen Tragödie… Es ist großartig, wie Ursina Lardi das spielt.“ (Süddeutsche Zeitung)

 

„Milo Rau hält Narzissmus und Rassismus einen Spiegel vor, indem er die absolut überzeugende Schauspielerin Ursina Lardi in die Rolle einer unbedarften NGO-Mitarbeiterin schlüpfen lässt. Er rechnet auch ab mit Flüchtlingschören auf den Bühnen und: mit seiner Art, politisch-realistisches Theater zu machen. Hinter dem Authentizitätseffekt verschwindet, so zeigt er, die notwendige Doppeldeutigkeit von Kunst… Stark!“ (RBB Inforadio)

 

„‚Mitleid‘ ist ein verstörender Abend, der mit einfachen Gewissheiten aufräumt. Aufwühlend auch dank der großartigen Darstellerinnen. Gerade wenn es die moralischen Ambivalenzen der hilflosen Helfer ausleuchtet, wird es zum Appell für Menschlichkeit.“ (Tagesspiegel)

 

„Mit ‚Mitleid‘ ist Milo Rau eine scharfsinnige Reflexion über die engen Grenzen unserer Empathiebereitschaft gelungen. In dieser Reflexion drückt sich auch der Appell aus, ein globaleres Mitgefühl zu entwickeln.“ (Bayrischer Rundfunk)

 

„Milo Rau polemisiert gekonnt über den Rassismus gutmeinender Helfer und wirft unbequeme Fragen auf… Ein Setting, das zur Identifikation einlädt und gleichzeitig abstösst.“ (Zitty)

 

„‚Es war ein Ringen‘, sagt Lardi. ‚Aber ich ringe gern.‘ Und von diesem Ringen handelt auch das Stück: Man sieht, wie Ursina Lardi sich die Figur zuerst aneignet, wie sie sich mit ihr identifiziert, sich in sie hineinsteigert, bis sie schliesslich an der Rolle verzweifelt.“ (WOZ – Die Wochenzeitung)

 

„Als sich die Hauptdarstellerin auf der Bühne erleichtert, herrscht im Saal betretenes Schweigen. Wie sollen wir mit dem Irrsinn auf der anderen Seite der Welt umgehen? Diese Frage dürfte sich beim Verlassen des Theaters jeder stellen. Darum ist es ein gutes Stück – ein wichtiges Stück!“ (BILD)

 

„Milo Rau, der Salon-Weltverbesserer, polarisiert. Theatererneuerer oder Sektenprediger? „Mitleid“ in der Schaubühne ist aufwühlend.“ (RBB Stilbruch)

 

„Mit stählernem Besen kehrt dieser Abend aus unter vermeintlichen ‚Gutmenschen‘.“ (Deutschlandradio Kultur)

 

„Immer steht die Frage im Hintergrund, wie ertragen wir das Elend der anderen, warum schauen wir es an? Der Text beruht aber auch auf einer Analyse des klassischen Schauspiels, der Notwendigkeit von Empathie und ihrer professionellen Vermittlung im Theater. Beide Perspektiven überschneiden sich, fragen aus unterschiedlichen Richtungen nach der Funktion und Funktionalisierung von Mitleid. Das macht die Inszenierung aufregend, dieses stete Hinterfragen der eigenen Gründe.“ (taz)

 

„Ursina Lardi ist grandios! Sie häutet sich förmlich auf der Bühne, Schicht um Schicht fällt der selbstgerechte Anspruch ab, Gutes zu tun, ihr Mitleid verkommt zu einer herablassenden Haltung… Nach und nach offenbart sich die Eigenheit einer Industrie, die recht gut davon lebt, das Leiden der anderen zu verwalten.“ (Neues Deutschland)

 

„Lardi macht die Möglichkeit oder Fragwürdigkeit des Mitleids selbst zum Gegenstand des Stücks. Man hat sich in den letzten Jahren angewöhnt, „Empathie“ zum Allheilmittel zu erklären, das alle politischen und ästhetischen Komplikationen mit einem Schlag auflösen könne. Diese Lösung verweigert Milo Raus Stück.“ (DER FREITAG)

 

„Rau ist eine Art Tausendsassa des politischen Theaters. In seinem neuen Stück stellt er den europäischen Humanismusbegriff und seine Verlogenheit zur Diskussion. Sehenswert.“ (3Sat Kulturzeit)