„Gehen Sie da hin!“
Hymnische Presse für THE DARK AGES

 

Am 11. April feierte der 2. Teil der Europa-Trilogie – „The Dark Ages“ – im Residenztheater in München Premiere. Die Produktion, die im Anschluss auf Tour nach Belgien, Frankreich und in die Schweiz geht, erntete bereits anlässlich der Premiere begeisterte Zustimmung bei Publikum und Kritik: Es handle sich um einen „großen Abend“, der „ins Überzeitliche“ und „Allgemeinmenschliche“ ragt, hieß es etwa auf SPIEGEL.DE.

Der 1. Teil der Europa-Trilogie, „The Civil Wars“, ausgezeichnet mit dem Jurypreis des renommierten „Festivals Politik im Freien Theater“, wird am 17. April das FIND-Festival an der Berliner Schaubühne eröffnen. Im Dezember 2015 wird ebenfalls an der Schaubühne Berlin der 3. Teil der Europa-Trilogie herauskommen: „Empire“ (AT).

 

Erste Pressestimmen zu „The Dark Ages“:

 

„Rezensieren will man diesen Abend mit diesen Geschichten eigentlich nicht, man will die Geschichten eins zu eins zitieren, vom ersten bis zum letzten Satz, aber weil das natürlich nicht geht, kann man hier nur schreiben: Gehen Sie da hin! Hören Sie den Schauspielern zu!“ (SPIEGEL.DE)

 

„Milo Raus Theater schaut konzentriert hin, sucht und findet mit den persönlichen Nahaufnahmen universal Menschliches. Biographien spiegeln Weltgeschichte. Zwei Stunden ohne Pause, keine Ausbrüche, keine Ablenkungen. Fünf Akte lauschen, denken, fühlen. Fesselnd.“ (3Sat Kulturzeit)

 

„So gebannt und ergriffen wirkt das Publikum sonst nur in Bayreuth. Und jetzt im Marstall des Residenz-Theaters – obwohl dort kein Mythen-Spiel über die Bühne geht. Oder doch? Indem er die irritierende Vielschichtigkeit menschlichen Empfindens nachfühlbar macht, kann er den Zuschauer ganz unmittelbar in persönliche Erschütterung hineinziehen, und ihn dabei eine Katharsis erfahren zu lassen. Genau das, was Theater einst wollte.“ (TZ)

 

„Was uns im Moment der Überschreitung des Normalen widerfährt, macht uns erst zu dem, was wir sind: Das ist der Kern einer jeden tragischen Erfahrung seit der Antike. Und als Menschen mit solchen Erfahrungen erklären sich auch Milo Raus SchauspielerInnen: Wenn man ihnen zuhört, scheint es, als sei das Europa von heute auf den Fundamenten von ausgebombten Häusern gebaut, deren Keller angefüllt sind mit vertrocknetem Blut. Nach „The Dark Ages“ muss man sich das Monströse des Unrechts und des Bösen als die machtvolle Rückseite der Normalität vorstellen… wie ein Blick in die offene Mündung einer Waffe.“ (WOZ – Die Wochenzeitung)

 

„Milo Rau setzt seine Europa-Trilogie mit „The Dark Ages“ in München fort: sanft inszenierte Anekdoten über Verlust, Entwurzelung und Destabilisierung. Ein Theater des Zuhörens, das Rau bewusst unspektakulär inszeniert. Die slowenische Kultband Laibach hat dazu einen sanften Soundtrack geschrieben.“ (Der Freitag)

 

„Die Montage des Stücks ist so klug und raffiniert gemacht, dass die Zuschauer die schrecklichsten Erinnerungen aushalten können. So wird das öffentliche Erzählen auf der Bühne zum Zeugnis. Die Inszenierung von Milo Rau kommentiert nicht, die Spieler spielen nichts. Indem fünf Schauspieler aus ihrem Leben erzählen, ent-steht ein Spannungsfeld, das zeitlos ist. Es entsteht Dringlichkeit.“ (Schweizer Fernsehen SRF)

 

„‚Theater ist Betrug‘, behauptet der Theatermacher Milo Rau unbekümmert. Das klingt angesichts seines europäischen Projekts über die finsteren Zeiten wie reine Koketterie. So viel beklemmende Nachdenklichkeit ist nämlich selten nach einem Theaterabend.“ (Deutschlandfunk)

 

„Das Spiel zwischen Nähe und Distanz gelingt Rau elegant – auch durch die Kamera. Man kann sich für oder gegen die Intimität entscheiden, bei einigen schwer auszuhaltenden Passagen eine willkommene Alternative… Die Darsteller tragen das Stück mit beeindruckender Präsenz.“ (Münchner Merkur)

 

„Intensiv und behutsam… Ein großer Abend über das Anhören der Geschichten von anderen. Die Angehörigen verfeindeter Gruppen der jüngsten Balkankriege hören einander äußerlich ruhig zu. Und Manfred Zapatka sagt über den Mai 1945: „Später sagte man Befreiung, aber das Gefühl war, wir sind geschlagen.“ Ist das das neue Europa?“ (Frankfurter Rundschau)

 

„Das Theater des Schweizers Rau ist streng – auch mit sich selbst –, ernst und dezidiert unspektakulär. Man muss es streckenweise schlicht aushalten, was auch an den dunklen Themen liegt. Die hochkonzentrierte Stille im Publikum gibt ihm für diesmal Recht.“ (Nachtkritik.de)

 

„Der zweite Teil von Milo Raus Europa-Trilogie ist ein intensives, tief beunruhigendes Stück, das verhalten beklatscht wurde. Jubel wäre hier auch fehl am Platze… Theater zum Frösteln.“ (dpa)

 

„Begleitet vom Soundtrack der slowenischen Kultband Laibach mit Variationen zu Oscar Wildes/Jeanne Moreaus ‚Each Man kills the thing he loves‘, ist es die kostbare Offenheit der fünf Ich-Darsteller, welche hier zwei Stunden lang mit einem bitteren Lächeln mühelos Gegenwart herstellen.“ (FAZ)

 

„Durch die klug komponierten Texte und das zurückhaltende Sprechspiel ziehen alle fünf Darsteller die Aufmerksamkeit auf sich. Und begegnen den überwiegend erschütterten Erlebnissen mit einem zaghaften, unsicheren Lächeln, wie es auch am Ende des in Russland gebliebenen Vaters von Valery Tscheplanowa steht… beeindruckendes Theater.“ (Die Deutsche Bühne)