DIE EUROPA-TRILOGIE. THE CIVIL WARS, THE DARK AGES, EMPIRE

2016 / Verbrecher Verlag

Von Milo Rau

 

Alle Texte Deutsch und Englisch.
Milo Raus »Europa Trilogie«, die seit der Premiere des ersten Teils »The Civil Wars« im Jahr 2014 durch Europa tourt, nimmt in seinem vielgestaltigen, oft von Skandalen begleiteten Werk eine Ausnahmestellung ein: In radikaler Schlichtheit erzählen 13 Schauspielerinnen und Schauspieler – darunter Manfred Zapatka, Johan Leysen oder Maia Morgenstern – aus 11 Ländern Europas Geschichten aus ihrem Leben und ihrer Arbeit. Über drei Teile und sechs Stunden purem Erzählen entsteht so eine »politische Psychoanalyse« (La Libération) eines vielfach zerrissenen Kontinents, aber auch eine tiefsinnige Meditation über das Theater selbst.
Während »The Civil Wars« die ideologische Unbehaustheit in Westeuropa vom Aufbruch nach dem Zweiten Weltkrieg bis zum postmodernen Dschihadismus zum Thema macht und »The Dark Ages« auf die Kriege und Vertreibungen in Ex-Jugoslawien, Russland und Deutschland fokussiert, erzählen in »Empire« Schauspieler aus Griechenland, Syrien und Rumänien von künstlerischer und wahrer Tragik, von Folter, Flucht, Trauer, Tod und künstlerischer Wiedergeburt. »Ein Werk von unendlicher Wahrheit«, schrieb etwa das Magazin Time Out Spain, das »The Civil Wars« auf den ersten Platz ihrer Bestenliste 2015 setzte, »was im Theater die Quadrierung des Kreises bedeutet. « Neben den Stücktexten der vielfach ausgezeichneten »Europa Trilogie« wird der Band komplettiert durch Gespräche und Essays, die die Hintergründe der Arbeit an diesem vielstimmigen Porträt Europas aufzeigen, in dem das »Allgemeinmenschliche ins Überzeitliche« ragt (Spiegel Online).

 

„Eine Geschichte in dreizehn Schicksalen, bei denen sich in extremer und deshalb womöglich exemplarischer Weise private Biografie und allgemeine Politik überlagern …“ (Badische Zeitung)
Was Rami Khalef und Ramo Ali über den syrischen Krieg berichten, ist schrecklich. Aber in dem parallel zur Berliner Premiere erschienen Textbuch („Die Europa Trilogie“, Verbrecher Verlag) lassen sich ihre eindrücklichen Berichte nachlesen, ohne dass das Außenrum des Theaters fehlen würde.“ (Süddeutsche Zeitung)